, Andreas Fluck

Snowkite Weekend 2014

Snowkiten auf dem Silvaplanasee

Versuchsweise gehen wir heute für einmal mit langen Leinen und kleinen Schirmen in die Luft - oder besser in den Wind - und lassen uns über den gefrorenen und zugeschneiten Silvaplanersee ziehen.

Wolkenloser Himmel, Sonne pur und Schneefahnen in der Höhe lassen unsere Herzen höher schlagen und wir nehmen die eisigen Temperaturen hin. Nach einer heissen Schoggi lassen wir uns von unserem 'Personal Trainer' einweisen und hängen uns zuerst mal zu Fuss an den Kite. Adrian und Marcel sind anscheinend schon 'alte Hasen' und ich kann von meiner Erfahrung mit dem Minikite profitieren. So stehen wir ruck-zuck auf den Skiern und tasten das Windfenster nach Power ab, denn der Wind ist bereits nicht mehr so stark wie anfangs.

Nach einer knappen Stunde Praxis liegen unsere Schirm am Boden. Wir überbrücken die Flaute mit Sonnenbaden im Schnee und löchern unseren Trainer mit Fragen zum Kiten - nur Marcel dreht sein eigenes Ding, ihn hat die Flaute am anderen Ufer erwischt und er mag nicht zu uns laufen. Irgendwann steht Marcel auf und lässt seinen Drachen steigen. Kurz danach zieht der Wind auch bei uns wieder an - also einhängen und weitermachen! Wir flitzen buchstäblich bis zum Umfallen und geniessen die flache Wintersonne über dem See, bis sich die nächste Flaute mit dem Sonnenuntergang kreuzt und unsere Beine nicht mehr tragen wollen.

Doch das Strengste steht ihnen noch bevor - der Rückweg zu fuss über den verschneiten See! Distanzen täuschen solange der Wind uns über die Fläche trägt, zu Fuss erscheint uns die Entfernung ein Vielfaches zu sein. Müde und zufrieden treffen wir alle wieder bei der Kiteschule ein und sind uns schnell einig - das heutige 'Landebier' haben wir bestimmt verdient!
Auch Iris hat den heutigen Tag genossen, sie ist mit den Langlaufskiern um den See gefegt und hat uns beim Kiten beobachtet.

Beim Nachtessen im portugiesischen 'Cava' tauschen wir unsere Erlebnisse bei Schmaus und Braus bis uns die Müdigkeit in die Laken treibt.

Frühmorgens weckt uns der Wind, er pfeift durch die Ritzen und schüttelt an den Läden. Die Berge sind in Nebel gehüllt und der Schnee zeichnet lustige Gespenste ans Fenster. So entscheiden wir uns beim Frühstück für die Heimfahrt ohne weitere Schneeschuh- oder Schlitteltouren.

Ich habe meine Batterien gestern ordentlich aufgebraucht und bin froh darüber. Dennoch kann ich das Snowkiten wärmstens empfehlen und werde bestimmt wieder mal in Silvaplana vorbeigehen.

Herzlichen Dank an Marcel für's Organisieren!