, Christian Vonow

Fiesch 2011

PARAnoia Flugwoche in Fiesch

Samstag, 30. Juli, 0930, Treffpunkt beim Hotel Park in Fiesch…., so wurde der erste Treffpunkt der PARAnoia – Flugwoche ausgemacht.

Die tiefe Bewölkung, zusammen mit der schwachen Nordwindansage lassen nichts Gutes ahnen, doch treffen sich bereits Dani, Daniel, Andreas, Iris Peter und ich im Alpina zum Kaffee und schauen vom Kühboden zu, wie sich die Basis leicht erhöht und die Sicht ins Tal frei gibt. Ein verlängerter Gleitflug hinüber nach Bellwald zum Eingewöhnen ist das Resultat, eine anschliessende Wanderung gibt Lust und Hunger auf mehr. Zum gemeinsamen Abendessen gesellen sich noch Leo mit seiner charmanten Partnerin Bernadette. Am Sonntag vergrössert sich zusammen mit der guten Wettervorhersage unsere Gruppe mit Turi und Richi, auch Michael meldet sich zum Fliegen an. Bereits kann das Goms, trotz tiefer Basis, hinauf und hinunter gebrettert werden, die ersten 40 – 80 km werden heute bereits erflogen. Alle sind glücklich und zufrieden, das gemeinsame Abendessen macht auch den wieder auferstandenen Wirt im Hotel Park glücklich, wächst doch unsere hungrige Gruppe von Tag zu Tag. Am Montag kommt André noch zu uns, der von seiner Weltreise wieder heimgekehrte Alfredo muss krankheitshalber leider zuhause bleiben.

Martin gesellt sich am Startplatz zu uns, zusammen mit den Sonnenstrahlen und daraus resultierenden Thermikschläuchen wird unsere Gruppe immer grösser. Am 1. August scheinen alle Piloten nach Fiesch hegereist zu sein. Der arbeitsfreie Nationalfeiertag und die guten Aussichten lassen auf dem mit Alpenpizzas kontaminiertem Startplatz kaum mehr ein Plätzchen frei. Das doch zum Teil lustige anmutende obligate Startprocedere nimmt seinen Lauf, letztes Pinkeln, Urinalkondom übergestülpt, verdrücken der obligaten Bananen, verstauen der Wasserreserven als Vorrat und Ballast, einstellen und kalibrieren der Fluginstrumente usw. Die Witze, Fluggeschichten und dummen Sprüche vor dem Start werden begleitet von zum Teil deftigen Startmanövern, die oft ein wenig zum Schmunzeln einladen und sich auf YouTube wieder finden könnten, ein wirklich komplettes Schauspiel, dass einfach zu diesem Startplatz gehört.

Nach dem sich auch Petra und Zuppi zu uns stossen, sind wir eine wirklich grosse PARAnoia - Fluggruppe geworden, schon fast wie in alten Zeiten.

Schon bald wird der Himmel gefüllt mit farbigen Punkten, die zusammen ins Goms hinauf und wieder herunter delphinieren, die einen bis nach Savognin, die anderen bis weit ins Unterwallis, die Verhältnisse sind toll. Auch ich darf mit meinem wohl 1. über vierstündigen Flug sehr zufrieden sein, die eingegeben 86 km ergeben im XC-Contest immerhin 103 Punkte und katapultieren mich in der PARAnoia-Wertung auf Patz 4. Was kann ich dafür, wenn André und viele andere ihre 100km Flüge nicht eingeben, damit unser Club auf dem 16. Patz rumdümpelt. Doch das Fliegen soll uns allen Spass machen. Die tollen Eindrücke an der Wolkenbasis sollen haften bleiben und uns zeigen, wie herausfordernd und ergiebig unser atemberaubendes Hobby sein kann und ist. Wirklich nicht alleine in der Luft, und doch alleine mit sich selbst, treffen wir beim Fliegen überall wieder unsere Kollegen, die vielen schmalen, weissen Tücher mit ihrer grünen Eintrittskannte sind überall!

Glücklich vom Erlebten treffen wir uns am Abend wiederum beim rauchigen Grill und erzählen von unserem Erlebten und sind zufrieden mit uns und dem ganzen Drumherum.

Der leicht einsetzende Westwind vom Dienstag lässt nochmals gute Flüge zu. Ich bin bereits etwas Flugmüde, hatte noch nie drei solch tolle Flugtage hinter mir, mein GPS gibt ebenfalls seinen Geist auf. So ist auch der eine oder andere gar nicht so traurig, dass nach diesem guten Flugtag sich die Gruppe am Mittwoch in alle Winde zerstreut. Lediglich Iris und Leo machen sich mit Wandern und Biketouren noch eine gute Woche und lassen noch das eine oder andere Lüftchen durch ihren Schirm streichen.

So geht auch diese Woche glücklich, zufrieden und unfallfrei über die Bühne und lässt uns hoffen, dass der Sommer noch nicht vorbei ist. Vielleicht sehen wir uns nochmals in dieser tollen Bergkulisse, wir wissen nun alle, wo die Thermikschläuche stehen.

Mit fliegerischen Grüssen und bis bald
Din Präsi Christian Vonow