Fiesch 2008
Am etwas verhangenen Samstag treffen sich die ankommenden Piloten im Hirschen in Fiesch, wo sich die am Morgenessen befindlichen Vorflieger und Streckenjäger auch schon wieder verabschieden, da die Prognosen nicht sehr berauschend sind. So können sich wenigstens die PC-Fachleute im Club unseren Hard- und Software-Problemen annehmen, damit die zukünftigen Tracks zumindest hochgeladen werden können, falls es solche Flüge gibt (Vista sei dank…).
Der Samstag wird von Urs mit Rita und mir genutzt, zu Fuss ins Binntal zu wandern. Bereits wird es sonniger, doch der Bergwind zeigt sich von seiner eher starken Seite, auch ein Abendflug liegt nicht drin.
Der Sonntag wird genutzt durch thermiklose Gleitflüge, Schirme testen und Vergleichsflüge mit den neuen Schirmen zum Gegenhang in Fiesch. Nach fünfmaligem Schirmfalten am Landeplatz habe auch ich genug, konnte ich doch wenigstens den letzten Flug über Bellwald auf etwa eine Stunde hinausziehen. Angekommen waren inzwischen Iris, Turi mit Richi, Adrian und Jürg. Die gemeinsamen Nachtessen waren bis jetzt der Höhepunkt unserer Flugferien.
Montag, gutes Wetter, gute Laune, lässiges Zusammensein am Startplatz….!
Nachdem die ersten Dummis rausgeflogen waren, folgten wir und konnten das Goms hinauf fliegen. Die Basis war mit etwa 2`800m nicht gerade berauschend, zudem nahm die Gewitterneigung erstaunlich rasch zu, mussten diesen Zellen grossräumig ausweichen, erste Tropfen auf dem Schirm, der Retourflug endete für einige Piloten in Reckingen und Umgebung. Auch Markus genoss den Tag, hatte er doch dieses Jahr noch keine Flüge realisiert, freute sich umso mehr, wieder Höhenluft geschnuppert zuhaben und war auch wieder einige Stunden unterwegs
Urs realisierte in vier Stunden immerhin 78km, das Goms rauf und runter.
Am Dienstag konnte der nun wieder angereiste Fredi innert 6 Stunden 124km zurücklegen. Schufi und Zeno hatten eine Traumreise das Goms hinauf, über den Furka, den Oberalp und ohne grosse Mühe dank fliegerischem Können und Westwind in lediglich etwas mehr als 4 Stunden und 123 km bis nach Chur. Um 19.30 stand Michael unter der Eingangstüre zum Restaurant Baschi, wo er von immerhin 14 PARAnoianer mit Applaus begrüsst wurde. Adrian schaffte ein 100er Dreieck, Urs legte 92 km zurück, Alex flog mit seinem Omega 7 mehr als 75km, ich kämpfte mich bis zum Rhonegletscher, wollte unbedingt über den Furkapass, musste aber die höher fliegenden Kollegen Martin und Co, ziehen lassen, landete schliesslich leicht genervt in Oberwald. Marcel erreichte beim Zurückfliegen immerhin noch die Badi in Reckingen, sein Ziel hatte er somit erreicht.
Am Donnerstag versprach der Wetterbericht einiges, doch hatte der Regen vom Vorabend die tiefe Basis im Griff, Geduld war gefragt. Der ebenfalls wieder angereiste André kämpfte sich mit Fredi in die Höhe und realisierte einen guten Flug. Adrian trat mit 109km den Heimweg an, kam immerhin nach Laax, Martin erreichte Ilanz. Zusammen mit Urs hängte ich mich an seinen Tandem, eine tolle Erfahrung, unter einem Toppiloten mitfliegen zu dürfen und zu sehen und spüren, wie auch er zu kämpfen hat und taktisch vorgehen muss, um diese schwache Thermik zu nutzen. Umso erfreulich wie doch einige gute Soloschirme austrickste und so mit mir immerhin 42 km im Obergoms zurücklegte. Rita verfolgte uns eine Weile, doch auch sie verpasste den Anschluss. Plötzlich drehte Turi ganz alleine vor uns seine Runden, wir freuten uns alle drei über dieses Treffen. Auc her musste uns ziehen lassen. Richi hatte er schon früher verloren…! Kurz vor dem Rhonegletscher mussten wir von unserem Vorhaben, zusammen nach Flims zu fliegen absehen und drehten leider um. Die Landung in Fiesch war uns wegen des stark aufkommenden Tal- und Westwindes versagt geblieben, doch die sichere Landung auf der Galerie vor Niederwald war auch nicht schlecht. Marcel schafft an diesem Tag 40km, ging danach wie viele seiner Kollegen nach hause, da am Freitag kein Hammertag vorausgesagt wurde.
Am Freitag brach auch ich nach zwei kurzen Gleitflügen meine Zelte ab und liess Iris mit Urs und Rita in Fiesch zurück.
Eine erlebnisreiche Woche ist nun bereits wieder Vergangenheit. Einige Flüge sind im Internet zu verfolgen, es sind doch mehrere 100km zusammengekommen. Sind wir glücklich über das Erlebte wieder von Unfällen verschont geblieben zu sein.
Bis zum nächsten Jahr
Din Präsi
Christian