, Marcel Bucher

H&F Spitzmeilen

Über dem Nebel bleiben: Maschgenkamm Spitz - und /Weissmeilen retour

Adrian sagt das heutige Hike&Fly in den Flumserbergen an: Vom Maschgenkamm soll es auf den Spitzmeilen gehen (800hm), und von dort entweder nach Flums oder ins Sernftal, nach Elm oder Matt.
Dani, Adrian und ich fahren deshalb nach Untertzerzen und mit der Gondel hoch in die Sonne. Ich erwarte kalt, und zuerst ist es das auch, aber als wir vom Maschgenkamm mal weg und aus der Bise sind, wandern wir in sonnigstem Wetter durch die Hochebene der Alp Fursch zur Spitzmeilenhütte.
Dort setzen wir uns zuerst mal in die Sonne und essen und trinken was kleines. Der Hoppelhase, der uns besucht, ist aber nicht auf der Speisekarte - er scheint das Maskottchen der Hütte zu sein :-)

Weiter geht's, hoch zum Grat und zum Spitzmeilen. Die Nordseite hat Schnee und Bise, die Südseite warme Sonne: Herbst in den Bergen!
Adrian kraxelt durch's Coulour noch auf den Gipfel, Dani und ich sitzen lieber in der Sonne und essen was.

Nur - starten können wir hier nicht. Wind von schräg hinten, und Nebel in allen Tälern!
Die Flumserseite ist komplett dicht, und das Glarnerland eigentlich auch. Nur im Chrauchtal direkt unter uns könnten wir noch landen, oder, wenn wir Glück hätten, unter den Nebel kommen und uns ins Sernftal nach Matt schummeln. Aber eben, Wind von hinten.

Wir queren mal rüber zum Weissmeilen. Hier steht der Wind richtig schön - von Norden.
Hmmm, ok, dann müssen wir halt in den sauren Apfel beissen, und einfach zurück auf die Alp gleiten. Wenn wir Glück haben, können wir vielleicht etwas soaren und einige Meter rausholen, um möglichst weit über die Ebene Richtung Maschgenkamm zu fliegen

Zum Starten ist der Platz ideal. Leider ziehe ich nicht nur meinen Schirm auf, sondern nehme auch gleich Dani's Tüte mit. Das wären dann doch etwas viel m2, also nochmals, diesmal besser.
Los geht's, und siehe da - es soart! Bald kann ich den Spitzmeilen überhöhen, und warten, bis die anderen zwei auch in der Luft sind.
Wir fliegen der Krete nach vor die steilen Wände des Magerrain, wo es uns richtig hochbeamt. Majestätisch, die Aussicht in der ruhigen Luft, hoch über den Bergen und der weissen Decke!
Mit 2600m fliegen wir komfortabel über die ganze Ebene zurück zum Maschgenkamm, wo wir auf der Südseite des Ziger eine schöne Hanglandung hinlegen, zusammenpacken und kurze darauf im Bergrestaurant ein Dessert geniessen.

Unsere Erwartungen waren nicht mehr hoch, je dichter der Nebel wurde. So war dieser Flug eine besonders schöne Überraschung. Und oft war unser Landeplatz auch noch nicht über 2000m!
Sowieso, dieser Tag - unten grau, oben so richtig zum Geniessen. Das Grinsen auf unseren Gesichtern wird uns bestimmt in die nächste Woche begleiten :-)

Danke Adrian, die Idee war gut.
Marcel, Okt 2021